Gemeinsamkeiten und Unterschiede von 5 beliebten CAD-Programmen
In diesem Beitrag möchten wir euch fünf beliebte CAD-Programme vorstellen und einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede nennen. Außerdem geben wir euch Tipps, für welche Anwendungsfälle ein kostenfreies CAD-Programm ausreichend ist.
Beliebte CAD-Programme
SolidWorks
SolidWorks ist ein CAD-Programm des französischen Software-Unternehmens Dassault Systèmes. Als grundlegenden Funktionsumfang für die 3D-CAD-Konstruktion enthält SolidWorks die Werkzeuge zur Erstellung von Einzelteilen, Baugruppen und Zeichnungen. Darüber hinaus sind bereits in der Standardlizenz weitere Module enthalten, die für die Arbeit vieler Konstrukteure von Bedeutungsind. Es lassen sich beispielsweise Kollisionsanalysen durchführen sowie Blechteile und Schweißkonstruktionen erstellen.
SolidWorks ist besonders in kleinen und mittelgroßen Unternehmen weit verbreitet und kommt hauptsächlich im Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau zum Einsatz. Ein großer Vorteil des CAD-Programms liegt in seiner Benutzerfreundlichkeit und der einfachen, intuitiven Bedienung. SolidWorks zeichnet sich somit durch einen geringen Einarbeitungs- und Schulungsaufwand aus, welcher durch die integrierten Lehrbücher noch verringert wird. Mit diesen ist es möglich, die grundlegenden Funktionen des Programms anhand einfacher Beispiele kennenzulernen und zu erproben. Dies ermöglicht es auch Anfängern, innerhalb kurzer Zeit selbstständig mit SolidWorks zu arbeiten.
Die Konstruktions-Software ist im Wesentlichen in drei Versionen erhältlich: SolidWorks Standard, SolidWorks Professional und SolidWorks Premium. Für Professional und Premium wird die Standardversion jeweils um weitere Module ergänzt. Zu den wichtigsten zählt die Toolbox, mit der sich viele Normteile wie Schrauben und Muttern direkt in Baugruppen integrieren lassen. Die Kosten für eine Standardlizenz liegen bei 6.600 Euro, für SolidWorks Premium werden 9.950 Euro fällig.
Zudem gibt es eine kostenlose Online-Testversion sowie eine deutlich vergünstigte Student Edition des CAD-Programms.
Catia
Ebenso wie SolidWorks ist auch Catia eine Entwicklung von Dassault Systèmes. Als eines der umfangreichsten 3D-CAD-Systeme enthält Catia nicht nur die Grundfunktionen zur Erstellung von Bauteilen und Zeichnungen, sondern bietet auch leistungsstarke spezifische Tools unter anderem für DMU-Untersuchungen, FEM-Berechnungen und NC-Programmierung. Mit all seinen Zusatzmodulen umfasst das CAD-Programm eine Funktionalität, die den vollständigen Produktentstehungsprozess abdeckt.
Catia wurde ursprünglich für den Flugzeugbau entwickelt, ist heute jedoch auch in der Automobilindustrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau etabliert.
Der Kaufpreis für eine Catia V5 Basis-Konfiguration liegt in der Größenordnung um 10.000 Euro. Aufgrund des modularen Aufbaus der Software stellt dieser Preis jedoch lediglich eine grobe Orientierung dar. Die verschiedenen Funktionen lassen sich frei kombinieren und es können somit keine pauschalen Kosten genannt werden. Als Lizenzmodell steht neben dem Kauf auch eine temporäre Nutzung in Form einer Jahres- oder Quartalsmiete zur Verfügung.
NX
Die Siemens AG hat über ihre Tochtergesellschaft Siemens Digital Industries Software ein CAD-Programm namens NX im Angebot. Dessen Funktionsumfang beschränkt sich nicht nur auf die reine CAD-Konstruktion, sondern deckt auch die Bereiche CAM und CAE ab (wenn ihr darüber mehr wissen wollt, empfehlen wir euch unseren Beitrag CAD-Grundlagen Teil 2). Hierzu gehören leistungsstarke Tools zur Berechnung von Strukturmechanik, Kinematik, Thermodynamik und Fluidmechanik sowie Lösungen für die Fertigung und Qualitätskontrolle. Zudem enthält NX viele branchenspezifische Module zur Vereinfachung von Konstruktion, Simulation und Fertigung.
Ähnlich wie Catia ist auch NX je nach Bedarf individuell konfigurierbar, sodass die Preise stark variieren können.
Creo
Eine weitere beliebte CAD-Software ist Creo (früher Pro/ENGINEER), dessen Hersteller, das Technologieunternehmen PTC Inc., seinen Sitz in Boston hat.
Creo ist ein professionelles und umfangreiches CAD-Programm. Bereits das Grundpaket enthält viele Tools für die 2D- und 3D-Konstruktion, auch im Bereich Schweiß- und Blechteilkonstruktion.
Darüber hinaus kann die Software durch leistungsfähige Module unter anderem im Bereich FEM ergänzt werden.
Für Creo gibt es je nach Bedarf verschiedene Mietlizenzen, angefangen von Creo Design Essentials für 3.810 Euro pro Jahr bis hin zu Creo Design Premium Plus, für das 28.200 Euro pro Jahr fällig sind.
FreeCAD
FreeCAD ist eine Open-Source-Anwendung, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Das Programm wird im Wesentlichen von drei Hauptentwicklern betrieben und ist bei weitem nicht so umfangreich wie professionell entwickelte CAD-Software. Trotzdem ist FreeCAD sehr beliebt und vor allem im 3D-Druck weit verbreitet. Das Programm legt seinen Fokus auf den allgemeinen Maschinenbau und ist für Anfänger und fortgeschrittene Nutzer geeignet.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von CAD-Programmen
Catia, NX und Creo sind umfangreiche Software-Pakete, die über Branchen und Unternehmensgrößen hinweg genutzt werden. SolidWorks mit seinem Fokus auf Benutzerfreundlichkeit kommt hingegen eher bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen zum Einsatz.
Benötigt der Nutzer lediglich die grundlegenden Funktionen zur Erstellung von Einzelteilen,
Baugruppen und Zeichnungen, dann ist das kostenlose Programm FreeCAD in vielen Anwendungsfällen sowohl im privaten als auch geschäftlichen Umfeld ausreichend.
Viele Firmen möchten jedoch mit der CAD-Software nicht nur die Konstruktion abdecken. Sie sind auf weitere Funktionen wie Berechnung und Simulation oder auch Werkzeuge aus den Bereichen CAM und CAE angewiesen. In diesem Fall ist es empfehlenswert, eines der professionellen Programme zu verwenden.
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